Heute morgen unter der Dusche dauerte es einen Augenblick, bis ich realisierte, dass das Wasser wieder warm ist. Wir hatten nämlich seit Sonntag nur kaltes Wasser; für Frostköttel wie mich morgens eine echte Überwindung. Weshalb ich davon berichte? Es hat mir gezeigt, wie wenig ich Selbstverständlichkeiten wertschätze. Ich hatte schon wieder ganz vergessen, dass warmes Wasser die letzten Tage keine Selbstverständlichkeit war.

Heute entscheidet der Hamburger Senat über Lockerungen. Was wünsche ich mir am meisten? Die Wiedereröffnung von Karstadt? Schick essen gehen? Während des Shutdowns habe ich am meisten die Selbstverständlichkeiten vermisst. Das nette Gespräch mit dem Turner auf der Yogamatte neben mir; die Frage der Kollegin morgens, wie es mir gehe, das unkomplizierte Treffen auf einen Kaffee im Café um die Ecke. Auf einiges werde ich wohl noch etwas warten müssen, aber Vorfreude ist ja auch eine Freude und ein Vertauen in die Zukunft.